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Darstellung der Funktionentheorie in Mediawiki 1.20.2
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Holomorphe Funktionen ermöglichen die Darstellung von Zusammenhängen zwischen Funktionenklassen, die in der reellen Analysis nicht sichtbar werden, z.B. zwischen Exponentialfunktion und trigonometrischen Funktionen.
Die Klasse der holomorphen Funktionen wird um die der meromorphen Funktionen erweitert. Meromorphe Funktionen sind holomorph bis auf Polstellen. Über den Residuenkalkül meromorpher Funktionen ist es z.B. möglich, bestimmte Klassen uneigentlicher reeller Integrale zu berechnen.
Komplexe Zahlen ermöglichen eine zweidimensionale Darstellung von Strom-Spannungs-Diagrammen in der Ebene (Eulersche Gleichung). Sie sind elementarer Bestandteil komplexwertiger Wellenfunktionen der Quantenmechanik (Schrödingergleichung). Mit ihrer Hilfe können Schwingungszustände in Abhängigkeit von Raum und Zeit ausgedrückt werden. In älteren Darstellungen der Speziellen Relativitätstheorie wurden sie zur Darstellung der Zeitkomponente verwendet. Sie sind auch heute noch ein wesentlicher Bestandteil der relativistischen Quantenmechanik.
Bei der Behandlung der Diracgleichung zeigt sich, dass die Eigenschaften der komplexen Zahlen nicht ausreichen, um die Lösungen vollständig beschreiben zu können. Man behilft sich mit einem Matrizenkalkül, der formal äquivalent zu den sogenannten hyperkomplexen Zahlenist, eine Erweiterung des Zahlenkörpers der komplexen Zahlen.
Bei dieser Erweiterung gehen allerdings Eigenschaften eines
Zahlenkörpers verloren.
Man kann die komplexen Zahlen dadurch motivieren, dass man Lösungen der Gleichung x2 = a mit a < 0 definiert. Für reelle Zahlen haben diese Gleichungen keine Lösung.
Per Definition ist Lösung der Gleichung x2
= -1. Man definiert i :=
, und bezeichnet i als
"imaginäre Einheit".
Das Symbol := besagt, dass der links hiervon stehende
Ausdruck über den rechts hiervon stehenden Ausdruck
definiert wird, so wird z.B. das Symbol i als
![]() |
Die Bezeichnung "Einheit" kommt daher, dass man i den Betrag 1 zuordnen kann. Was man unter dem Betrag einer komplexen Zahl versteht, wird weiter unten gezeigt.
"Imaginär" kommt daher, dass die Eigenschaften dieser Zahlen den Bereich der bisher bekannten reellen Zahlen überschreiten. Sie sind in diesem Sinne nicht "reell" oder "real".
Später wird gezeigt, dass sich die komplexen Zahlen
zweidimensional darstellen lassen, also keineswegs "imaginär"
sind.
Ausdrücke der Form x + iy
mit reellen Zahlen x, y und der imaginären Einheit i werden als komplexe Zahlen definiert. |
Durch die Definition lassen sich die reellen Zahlen in
die so definierten komplexen Zahlen einbetten:
x + iy reduziert sich zu x, wenn y den Wert 0 hat. Reelle Zahlen sind daher komplexe Zahlen der Form x + i0.
Ein Rechenbeispiel:
(1 + i)2 berechnet man zu (1 + i) * (1 + i) = 1 + i + i
+ i2 = 1 + 2i + i2 = 1 + 2i -1 = 2i.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe ich das Multiplikationssymbol zwischen i und y mitgeschrieben, es wird aber in der Literatur meistens weggelassen.
Es werden die bekannten Rechenregeln unter Einbeziehung der neuen
Größe i = angewendet.
(3 + i4) + (2 + i7) = 5 + i11 bzw. (3 + 4i) + (2 + 7i) = 5 + 11i
Die Klammern können auch weggelassen werden.
Dabei wurde benutzt, dass gilt.
Beispiel: (2 + i3) * (4 + i5) = 2 * 4 - 3 * 5 + i * (2 * 5 + 3 * 4) = -7 + i22 = -7 + 22i
Es werden die Regeln verwendet, die man vom Rechnen mit reellen
Zahlen kennt.
(der Malpunkt zwischen x1x2 , iy1
... wurde weggelassen)
Im Bereich der reellen Zahlen gilt folgendes: ist a eine
reelle Zahl, so ist a2 > 0. Ist a < 0, so
ist -a > 0. Für die komplexe Zahl i gilt: i2 = -1 < 0. Wäre i > 0, so sollte auch i2 > 0 sein, es ist aber i2 = -1 < 0, wäre i < 0, so sollte -i > 0 sein, es ist aber (-i)2 = -1 < 0. |
Die komplexen Zahlen ermöglichen ein Rechnen in der Ebene, damit lassen sich Strom-Spannungsverhältnisse sehr anschaulich darstellen.