Die Liebe 02
Die Liebe im Rotlichtmilieu. Diesmal nicht auf der Erde, es war ein
Planet mit intelligenten Echsen. Mit einer Intelligenz, vergleichbar
mit der des Menschen auf der Erde.
Nur, waren die Echsen die besseren "Menschen"?
"seufz". "Intelligenz" scheint überall die gleichen Probleme
hervorzurufen.
Von Liebe wurde hier viel geredet, Liebesdienste, natürlich gegen
entsprechende Bezahlung. Gerade die Freier waren besonders stolz auf
ihre Libido. Aber was steckte dahinter?
Sie wurde von niemandem gesehen, bewegte sich unsichtbar durch die
Straßen und Gassen.
Dann, ein Ruf. "Julia".
Sie checkte den Zusammenhang. Aha, Julia, eine junge weibliche Echse.
Und dieses Wesen dort, Albertus.
Die Wahl der Namen, ein
Zugeständnis an die Erfahrungswelt des Betrachters. Eine
Übersetzung sozusagen.
Albertus, einer der Dienenden der Großechsen. Julia, eine
geraubte Jungechse, für das Gewerbe hier.
Albertus liebte Julia über alles. Er hatte schon Pläne, wie
sie beide fliehen konnten. Freikaufen konnte er sie ja nicht, wie
sollte er so viel Geld zusammenbekommen.
Die Liebe blieb stehen, wartete, bis sich Albertus ihr genähert
hatte.
"Julia, was machst du hier. Bist du ihnen entkommen?"
Liebe: "Nicht wirklich. Ich bin nicht Julia, du siehst nur deine Liebe
in mir. Julia geht es gar nicht so gut. Komm, ich will ihr helfen.
Glaubst du an höhere kosmische Wesen?"
Albertus: "Eigentlich nicht, sie haben mir nie geholfen. Du siehst aus
wie Julia, redest wie sie, nur die Wahl deiner Worte ist
merkwürdig, höhere kosmische Wesen?"
Liebe: "Du bist doch lernfähig. Komm, gib mir deine Hand und
erschrick nicht."
Ploppp
Ein Zimmer.
Julia saß auf einem Bett. Man hatte sie geschlagen und unter
Drogen gesetzt. Ganz apathisch saß sie da. Eine fette alte Echse
tänzelte um sie herum.
Dann sah sie Albertus.
Echse: "Wer bist du denn?"
Albertus hatte nur Augen für Julia. Er nahm sie in seine Arme. Die
alte Echse griff nach ihm. "Sie gehört mir. Schließlich habe
ich dafür bezahlt."
Der Alte war viel kräftiger gebaut als der junge Albertus.
Die Liebe sah er nicht.
Die Liebe kommunizierte gerade mit Jasmin, bat um die Erlaubnis, in
deren Gestalt materialisieren zu dürfen.
Jasmin erlaubte es ihr.
Die Liebe materialisierte in der Gestalt von Jasmin.
Sie hatte jetzt auch einige der Möglichkeiten der Jasmin, sie
konnte mit den Janines kommunizieren und mit deren Zeitwesen.
Das geschah ohne jeden Zeitverlust. Eine Janine und ein Zeitwesen
wollten ihr helfen.
Liebe: "Was du hier tust ist Unrecht, auch im Sinne eurer Gesetze."
Echse: "Wie bist du überhaupt hier hereingekommen? ... und was
geht dich das an. Aber so wie du aussiehst, was kostest du?"
Liebe: "Ich bin nicht käuflich."
Echse: "Hier ist jeder käuflich. Ich werde mal deinen
Zuhälter fragen. Wir werden uns schon einig werden. Immerhin bin
ich sein bester Kunde."
Der Liebe wurde das zu dumm. Sie lies die Zeit einfrieren, das
Zeitwesen half ihr dabei. Die Echse rührte sich nicht mehr. Nur
die Liebe, Albertus und Julia wurden nicht eingefroren.
Albertus hielt sie ganz fest in seinen Armen. Die Tränen liefen
über sein Gesicht.
"Was ist mir ihr, sie rührt sich nicht, ich spüre sie nicht
mehr. Ist sie tot?"
Liebe: "Nein, sie lebt. Ich werde ihr helfen."
Die Liebe berührte Julia. Eine Janine gab ihr die Kraft des
Lebens. Julia schlug die Augen auf.
....
Liebe: "Ich kann euch hier herausbringen. Aber schafft ihr es dann
alleine, zu überleben?"
Albertus: "Meine Freunde werden mir helfen. Sie werden uns nicht mehr
finden. Danke für alles, aber wer bist du?"
Liebe: "Eine Freundin. *grins*. Pass gut auf sie auf. Es ist deine
Liebe, die mich für dich sichtbar macht. Ansonsten bin ich eher
unwichtig. Viele der Echsen hier können mich gar nicht sehen."
Albertus: "Bist du so etwas wie die Liebe, ein Geist, der die Liebe in
sich trägt?"
Liebe: "Das ist schon gar nicht so verkehrt. Aber lass es damit genug
sein. Das Wissen über mich kann auch Verwirrung stiften, und ich
bin nicht alleine im Kosmos."
.....